t3n Backstage Blog
7 min readFeb 7, 2022

Familienfreundlichkeit bei t3n #2

Was macht ein gutes Unternehmen aus? Sicherlich kann diese Frage nicht in einem Satz beantwortet werden, denn zu einem guten Arbeitsumfeld gehört weit mehr als ein schönes Büro. Die Familienfreundlichkeit in einem Unternehmen spielt dabei eine immer größer werdende Rolle. Wie lassen sich der Job und die Familie verbinden? Was bedeutet eigentlich Elternzeit? Und was benötigen junge Familien von ihren Arbeitgeber:innen, um eine gute Work-Life-Balance zu halten? Auch bei t3n haben wir viele Mitarbeiter:innen, die kleine Kinder haben und in Elternzeit waren. Wir wollten von vier Crew-Membern wissen, wie sie Familie und Job gemanaged bekommen, wie sie durch t3n unterstützt werden und wo noch Luft nach oben ist.

Im zweiten Teil stellen wir euch unsere Brand-Marketing-Managerin Elena und unsere Office-Managerin Annika vor, die beide in Elternzeit gegangen sind.

Hey Elena, wie lief denn die Planung bei dir ab und wie lange warst du in Elternzeit?

Sobald man sich soweit fühlt, kann man erzählen, dass man schwanger ist und in Elternzeit gehen möchte. Das kann sofort passieren, wenn man weiß, dass man ein Kind bekommen wird oder spätestens sieben Wochen vor Start der Elternzeit (da ist es aber ja vermutlich auch ziemlich offensichtlich, zumindest bei den Frauen). Je früher HR und das Team Bescheid wissen, desto eher kann man sich in Ruhe um eine gute Übergabe und vor allem eine gute Nachfolge/Vertretung kümmern. Ich war geplant ein Jahr in Elternzeit. Möglich sind bis zu drei Jahre. Das sollte man im Vorfeld mit HR abstimmen, damit eine Nachfolge auch gut geplant werden kann. Bei mir war es nun so, dass wir einen Kita Platz zu Mai bekommen haben, der Start sich dann aber nochmal durch Corona um einen Monat verschoben hat. Hier waren wir einfach in enger Abstimmung und es war kein Problem, die Elternzeit einfach um zwei Monate zu verlängern.

Und Annika, wie war das bei dir?

Wir wussten, dass unsere Tochter im Sommer geboren wird und dann mit Beginn des Krippenjahres im August des folgenden Jahres in die Betreuung kommen soll. Ich habe also erstmal grob überschlagen 13 oder 14 Monate Elternzeit bei t3n beantragt. Das geht relativ formlos — wichtig ist der errechnete Geburtstermin und das geplante Rückkehrdatum. Als klar wurde, wie genau das mit der Eingewöhnung in der Krippe läuft, habe ich meine Elternzeit nochmal um zwei Monate verlängert, ebenfalls recht formlos. Da ist es natürlich fair, das so früh wie möglich t3n mitzuteilen — gesetzlich vorgeschrieben sind glaube ich 7 Wochen. Der eigentliche Bürokratiewahnsinn ist dann der Antrag auf Elterngeld…

Wie lange habt ihr noch gearbeitet und wann wieder angefangen?

Elena: Ich habe bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin gearbeitet. Dann startet offiziell der Mutterschutz und geht bis vier Wochen nach der Geburt. Gestartet bin ich dann ca. 1,5 Jahre später.

Annika: Ich hab auch ganz regulär bis zum Beginn des Mutterschutzes gearbeitet. Die letzten Wochen dann leider noch aus dem Homeoffice, da der erste Lockdown plötzlich kam. Es gab also leider keinen schönen Abschied vom Team. Angefangen habe ich letzten November — nach ziemlich genau 1,5 Jahren Abwesenheit.

Vielleicht auch was zu den Reaktionen auf eure Neuigkeiten: War die Planung stressig?

Elena: Die Reaktion der Kolleg:innen war sehr positiv. Sie haben sich mit mir gefreut. Der Prozess der Findung einer Nachbesetzung/Vertretung ist natürlich nicht immer leicht, aber je früher man anfängt, desto entspannter kann es sein. Meine Erfahrung ist, dass bisher nie jemand als reiner Ersatz eingestellt wurde, sondern immer probiert wurde, schon im Vorfeld zu überlegen, wie sich das Team nach der Rückkehr neu aufstellen kann und welche Bereiche vielleicht stärker ausgebaut werden können.

Annika: Ich erinnere mich noch, wie ich die Geschäftsführung um ein Gespräch gebeten habe, um ihnen von der Schwangerschaft zu berichten und wie schön es war, dass sie sich aufrichtig gefreut haben und gar nicht über die daraus entstehenden Herausforderungen fürs Team sprechen wollten. Ich war damals Team-Lead im Backoffice und wusste, dass das evtl. alles gar nicht so leicht wird. Als ich ging, war meine Stelle noch nicht nach besetzt. Ich habe also früh alles dokumentiert was ich mache um die Aufgaben gut auf alle Team-Mitglieder verteilen zu können.

Wie war eure Rückkehr? Habt ihr euch gefreut? Kamt ihr schnell wieder rein?

Elena: Ich hab mich sehr gefreut wieder zur Arbeit zu kommen und muss auch sagen, dass mir die Kolleg:innen und auch der Job gefehlt haben. Das war im ersten Jahr nicht so, also war der Zeitpunkt wohl perfekt. Der Wiedereinstieg hat ziemlich gut geklappt, was in erster Linie auch an Manons guter Vorbereitung gelegen hat. Sicher gibt es auch ein paar Dinge an die man sich gewöhnen muss, die anders waren als vorher. Es muss einem klar sein, dass man nicht in die exakt gleiche Situation wie vor der Elternzeit zurückkehrt. Man selbst ist ja auch in einer ganz anderen Position/Situation.

Annika: In meiner Abwesenheit war nicht nur fast komplett Homeoffice für alle angesagt, sondern im Backoffice hatte sich auch noch personell unglaublich viel verändert. Ich wusste also gar nicht genau, was mich erwarten wird — hatte aber immer ein gutes Gefühl. Ich war immer zu allen Events eingeladen, wie Weihnachtsfeier oder BBQ, was ich als sehr hilfreich und auch wertschätzend empfunden habe. Außerdem habe ich schon einige Male mit Juliane oder Ingo vorab gesprochen — schon alleine um sowas wie Stundenzahl und Aufgabengebiet zu klären. Bei meiner Wiederkehr hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, dass sich alle echt freuen. Ich hab auf jeden Fall ein paar Wochen gebraucht, um mich an die neue Doppelbelastung zu gewöhnen — war aber total froh auch wieder mehr zu sein als nur Mama.

Seid ihr direkt Vollzeit eingestiegen? Hat sich was an euren Aufgaben geändert?

Elena: Ich arbeite jetzt 24 Stunden, also ein bisschen mehr als eine ½ Stelle (6 Stunden an 4 Tagen) Für mich funktioniert die Aufteilung so gut und mir war wichtig mindestens einen Tag frei zu haben um Lia nicht zu spät aus der Kita abholen zu müssen.

Viele meiner Aufgaben sind gleich geblieben, ein paar hat jemand anders übernommen, einige gibt es in der Form nicht mehr und ein paar neue sind dazugekommen. Grundsätzlich würde ich aber schon sagen, dass ich sehr ähnliche Dinge tue wie vorher auch.

Annika: Ich arbeite 22 Stunden an vier Tagen — das wird wohl auch erstmal so bleiben. Ich habe das Glück, dass meine Tochter direkt nebenan in die Krippe geht und die Logistik morgens und mittags recht reibungslos ist, es sei denn es ist wie gerade Homeoffice angesagt. Ich arbeite immer noch im gleichen Themenfeld und kann an vielen Stellen den Ball wieder aufnehmen. Team-Lead ist aber mittlerweile Ingo.

Habt ihr während eurer Elternzeit Kontakt zu Kolleg:innen gehabt? Bietet t3n euch Flexibilität mit Kind? Hat sich eure Arbeit dadurch verändert?

Elena: Ich war mit einigen der Kolleg:innen in engem Kontakt, einfach auch weil wir Freunde sind. Dadurch hatte man natürlich auch einen guten Draht ins Büro und ich wusste was in der Zeit so abging. Das ist etwas, was nicht zu unterschätzen ist, finde ich. Wie oben schon gesagt, war es gar kein Problem die Elternzeit um zwei Monate zu verlängern und auch mein Wunsch nach den genannten Arbeitszeiten war kein Problem. Je früher und offener man über die Dinge spricht, desto einfacher lassen sie sich umsetzen und t3n ist da sehr flexibel und auch entgegenkommend.

Meine Arbeit hat sich trotzdem verändert. Man hat ja jetzt quasi einen zweiten Job und auch eine viel härtere Deadline was den Feierabend angeht, weil man das Kind ja nicht in der Kita sitzen lassen will. Das ist schon manchmal sehr viel stressiger als vorher und auch manchmal unbefriedigend, weil man Dinge vielleicht nicht so zu Ende bringt, wie man das hätte machen wollen, aber auf der anderen Seite muss ich auch ganz klar sagen, dass ich nicht mehr so viel Arbeit im Kopf mit nach Hause nehme und sehr viel besser abschalten kann.

Abschließend kann man sagen, dass ich sehr glücklich bin, wie die gesamte Elternzeit gelaufen ist und auch der Wiedereinstieg top war. Ich bin happy :)

Annika: Ich habe privat einige Kontakte gehalten und auch versucht an Events teilzunehmen um den Zugang nicht so zu verlieren. Bei der zeitlichen Gestaltung meines neuen Arbeitsalltags wurde total auf meine Wünsche eingegangen und einfach alles so umgesetzt, wie es für mich passt und ich es mir überlegt hatte. Ich bin in meinem Team die Einzige mit (kleinem) Kind und oft auch die Einzige, die montags nicht von wilden Wochenenderlebnissen berichtet — da fände ich es schön und hilfreich, wenn sich die Eltern bei t3n vielleicht besser miteinander vernetzen könnten. :)

Der Beitrag hat dir gefallen? Dann scroll doch mal runter und schau dir Familienfreundlichkeit bei t3n #1 an.

Oder hast du auch Bock, Teil des Teams zu werden? Auf https://t3n.de/jobs-bei-t3n/ haben wir laufend coole Stellen ausgeschrieben. Wir freuen uns auf dich!

Hier geht’s zu Elenas Pioneers-Profil:https://t3n.de/pioneers/profile/elena.nowottka/
Hier geht’s zu Annikas Pioneers-Profil: https://t3n.de/pioneers/profile/annika/
t3n Backstage Blog

Willkommen beim Blick hinter die Kulissen! Hier schreibt die t3n-Crew über Arbeit, Strukturen und Workflows im Hintergrund — und manchmal auch Privates.