Einmal einchecken, bitte: Diese Methode hilft uns, den Draht zu unseren Kolleg*innen nicht zu verlieren

t3n Backstage Blog
3 min readMay 17, 2021

Seit über einem Jahr sind wir bei t3n mit fast dem gesamten Unternehmen im Homeoffice. Natürlich können wir viele unserer Prozesse mit digitalen Tools und Methoden auffangen, aber zwei Dinge fehlen uns ganz besonders: Das Büro-Gefühl und der direkte, lockere Kontakt mit unseren Kolleg*innen. Juliane aus dem HR-Team schreibt heute von einer Methode, die dabei helfen kann, diesen Schmerz zu lindern.

Wenn gerade keine Pandemie herrscht, startet unser Tag in der Backoffice-Unit mit einem Daily, also unserem täglichen Organisations-Meeting im Büro. Wir stehen im Kreis, können uns sehen, quatschen ein wenig über dies und das — und dann berichtet jede*r, was am Tag ansteht.

Am 12. März des letzten Jahres sind wir fast mit dem gesamten Unternehmen in’s Homeoffice gewechselt. Mit einer kleinen Teil-Unterbrechung im Sommer arbeiten wir mittlerweile seit über einem Jahr fast nur remote. Zu Anfang lief das ganz hemdsärmelig: Unsere gewohnten Prozesse wie zum Beispiel auch das Daily haben wir einfach 1:1 in die digitale Welt von Zoom und Google Meet mitgenommen. Technisch kein Problem — und doch fehlte uns zunehmend die räumliche und persönliche Nähe. Die zum Arbeiten notwendigen Informationen verteilten wir recht mühelos mithilfe digitaler Meetings und Tools, aber für das informelle Gespräch auf dem Flur, an der Kaffeemaschine oder an der Tischtennisplatte hatten wir vorerst kaum Ersatz.

Nach einigen Wochen kam eine Kollegin auf mich zu und erzählte von ihren Erlebnissen beim letzten Sprint zum Membership-Modell t3n Pro. Auch dort gab es ein Daily-Meeting, allerdings mit einer Besonderheit: Zum Start stand nicht sofort das erste Arbeitsthema auf der Agenda, sondern eine Check-In-Frage.

Wie geht’s dir heute? Was war am letzten Wochenende bei dir los? Wo geht’s in den Urlaub? Wer ist deine Lieblingsfigur bei Harry Potter oder Game of Thrones — und warum? Seit mittlerweile mehreren Monaten starten auch wir im Backoffice mit einer Check-in-Frage in unsere täglichen Meetings. Damit können wir zwar vielleicht nicht ganz die Ungezwungenheit, aber zumindest die persönliche Verbindung zwischen unseren Kolleg*innen mit in’s Homeoffice nehmen. Es ist einfach ein riesiger Unterschied, ob wir jemanden nur als Verantwortliche*n für Projekt oder Bereich XY kennen, oder ob wir wissentlich Vorlieben, Interessen und Auffassungen teilen.

Zwischendurch hatten wir die Sorge, dass uns die Ideen für Fragen irgendwann ausgehen könnten. Das kam auch mal vor — aber mit Hilfe von Checkin-Fragen-Generatoren oder ähnlichen Tools haben wir bislang immer für Nachschub sorgen können. Interessant dabei: Die Fragen sind teilweise im Laufe der Zeit emotionaler und persönlicher geworden — zum Beispiel haben wir uns neulich gefragt: „Welches schöne Gefühl würdest du gerne einfrieren?”. Irre, was da für schöne und berührende Antworten kamen! Inzwischen gibt es auch Tage, an denen wir keine Frage stellen, sondern Songs erraten, die wir zuvor auf unserer gemeinsamen Spotify-Playlist speichern und dann gemeinsam kurz abspielen. Auch beliebt: Baby-Foto-Raten. Damit haben wir btw. nicht nur unser eigenes Team zum Lachen gebracht, sondern auch unseren Eltern ein echtes Geschenk mit dem Durchforsten alter Fotoalben gemacht.

Und was bringt uns das nun eigentlich? Wir lernen jeden Tag etwas ganz persönliches, neues und vielleicht auch lustiges über unsere Team-Kolleg*innen. Wir können besser verstehen, wie es uns und unseren Mitmenschen geht — und starten vor allem jeden Tag gemeinsam mit einem Lächeln, bevor wir uns unseren ToDos widmen. Für uns als Team sind das die wertvollsten Maßnahmen und Learnings aus dieser herausfordernden Corona-Zeit. Wir alle sind motiviert und wollen unseren Job immer sehr gut machen, aber wir wollen auch den Kontakt zueinander nicht verlieren. Die Checkin-Methode ist sicher kein alleiniges Allheilmittel, aber sie hat uns in unserem Remote-Alltag sehr bereichert und ich möchte sie nicht mehr missen. Ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass wir uns über so eine Distanz so nah sein können und freue mich schon aufs nächste Daily, wenn es wieder heißt: “Na, wer hat heute eine Checkin-Frage?”.

Juliane
(Team-Lead Human Resources bei t3n)

Nutzt ihr auch Check-in-Fragen in euren Meetings — und welche fandet ihr besonders cool? Habt ihr weitere Ideen für coole Austauschmöglichkeiten im Remote-Arbeitsalltag? Wir sind gespannt auf eure Anregungen in den Kommentaren :-)

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